Mit freundlicher Genehmigung von parablevisions.com by Cameron Gray
  • Warum Psychotherapie uns alle angeht

    Ich weiss nicht, ob du das Eisbergmodell kennst. Es besagt, dass sich der Großteil unseres Seins – so ca. 95% (über die genaue Zahl lässt sich streiten) – im Unterbewusstsein abspielt. Nur etwa 5%  unserer Realität erleben und verarbeiten wir bewusst. Doch diese unbewussten, automatischen Programme, die wir in unseren ersten Lebensjahren in uns installiert haben, sind in den aller wenigsten Fällen für uns vorteilhaft. Teilweise waren sie es einmal in unserer Kindheit, viele davon haben wir aber einfach von unseren Bezugspersonen übernommen; und diese wiederum ungefiltert von ihren.


    Wenn wir es also verpassen, uns in Achtsamkeit und Bewusstheit zu üben, damit wir mehr als nur lächerliche 5% erreichen, und wenn wir uns nicht möglichst viele dieser Programme klarmachen und auf ihren Sinn prüfen, dann bleiben wir in diesen destruktiven Kreisläufen gefangen. In der Bibel steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Aber wer hat uns erklärt und gezweigt, wie wir uns selbst lieben können? Wer von uns hat als Kind bedingungslose Liebe erfahren? Wer musste sich nicht anstrengen, um gesehen und geliebt zu werden? Wenn wir nicht bewusst in unsere Muster eingreifen, dann werden wir uns genau so behandeln, wie wir als Kind von den anderen behandelt wurden. Und dann haben unsere Nächsten oftmals nicht viel zu lachen... Es kommt uns auch leicht über die Lippen, dass Körper, Psyche (und damit meine ich nicht unsere unverletzbare Seele – falls es die gibt – sondern eher unsere Gefühlswelt und unsere Emotionen) und Geist eine untrennbare Einheit sind. Aber was bedeutet das konkret? Mittlerweile ist es – sogar in der Medizin – anerkannt, dass es psycho-somatische Erkrankungen gibt, also Krankeiten, die von der Psyche ausgelöst werden und sich in körperlichen Bildern zeigen. Ursprünglich waren damit die Holy Seven, die „Heiligen Sieben“ nach Franz Alexander gemeint, z.B. Asthma, Schilddrüsenüberfunktion, Neurodermitis oder Bluthochdruck ohne organische Ursache. Aber wer sagt uns, dass nicht (fast) alle körperlichen Erkrankungen psychisch bedingt oder mitbedingt sind? Vielleicht ist es ja so, dass psychisches Leid sich irgendwann auf körperlicher Ebene zeigt. Wenn wir die Einheit von Körper, Psyche und Geist anerkennen, müssen wir auch auf allen Ebenen denken; dann können wir unseren Körper psychisch beeinflussen und unsere psychische Verfassung auf körperlichem Wege verbessern. Genau das versuchen wir ja mit der Gabe von Medikamenten bei psychischen Erkrankungen. Und richtig spannend wird es, wenn wir unsere mentale Stärke und geistige Kraft ebenfalls einsetzen.


    Ich möchte dir gerne zeigen, dass wir viel mehr Einfluss auf unsere körperliche und seelische Verfassung haben als wir im Moment noch glauben. Ich möchte dir zeigen, dass unsere körperliche Verfassung kein Zufall ist und dass wir dann heilen können, wenn wir beginnen, Krankheiten als sinnvolle Symptome und Warnzeichen zu erkennen. Wäre es nicht schade, wenn wir uns nur auf die körperliche Unterstützung externer Fachleute verlassen, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen und unsere psychischen/seelisch-emotionalen und mentalen/geistigen Kräfte zu nutzen?

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